SVP und FDP haben an der letzten Budgetsitzung des Parlaments das Ratsreferendum gegen die Festsetzung des Steuerfusses ergriffen. Sie fordern eine Senkung von 118 auf 115 Prozent. Auf den ersten Blick erscheint eine Steuersenkung verlockend. Eine vorausschauende Bewertung der bevorstehenden Projekte und Investitionen zeigt aber, dass der Haushalt der Stadt Wil in den kommenden Jahren erheblichen Belastungen ausgesetzt sein wird.

Durch die vorgeschlagene Steuersenkung würden nur Personen mit sehr hohem Einkommen spürbar entlastet. Im Durchschnitt würde sich der jährliche Steuerbetrag um lediglich rund 200 Franken pro Person verringern. Diese 200 Franken machen es möglich, dass die Stadt Leistungen erbringt und Projekte finanziert, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, aber wesentlich zur städtischen Identität und zur Lebensqualität der Bevölkerung beitragen. Dazu gehören etwa Kinderbetreuungsanbebote, frühe Förderung, nachhaltige Projekte wie der Heimlieferdienst, günstige Freizeit- und Sportangebote sowie die Unterstützung von kulturellen Aktivitäten. Bei Annahme des Referendumsbegehrens müsste der fehlende Betrag eingespart werden, was zum Abbau freiwilliger Leistungen in den Bereichen Umwelt, Kultur und Soziales führen und auch wichtige Stadtentwicklungsprojekte gefährden könnte. Für Normalverdiener*innen wäre der potenzielle Schaden durch die Steuersenkung deshalb weitaus grösser als der Nutzen.

Die GRÜNEN prowil engagieren sich zusammen mit SP, Mitte, EVP und GLP in einem überparteilichen Komitee gegen die Steuerfusssenkung.

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