Als erstes Traktandum behandelt das Parlament einen Kreditantrag des Stadtrates in der Höhe von 1.2 Mio. Franken für die Übernahme einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der S. Müller Holzbau AG. Das Vorhaben ist Teil der «Solar-Offensive» der Technischen Betriebe Wil und soll über den Ökologie-Fonds finanziert werden. Der Kredit war in der vorberatenden Kommission unbestritten und dürfte auch im Parlament kaum zu Diskussionen Anlass geben.

Eine intensive Debatte wird hingegen beim zweiten Traktandum erwartet, dem neuen Vertrag mit der Stiftung Schule St. Katharina. Bekanntlich beschäftigt die ungelöste «Kathi-Frage» die Wiler Politik regelmässig. Die aktuelle Vorlage geht auf einen Rückweisungsantrag zurück, der im Jahr 2019 mit einer knappen Mehrheit von SVP und Mitte gutgeheissen wurde. Unsere Fraktion hatte damals einen eigenen Antrag gestellt, welcher unterlag. Der neue Schulvertrag sieht vor, dass die Kathi-Stiftung künftig neben einer Mädchen- auch eine Knabenschule führt. Die Gleichbehandlung der Geschlechter ist ein richtiges und wichtiges Ziel, doch sind zahlreiche Vertragspunkte unseres Erachtens nicht durchdacht und mit unkalkulierbaren Risiken verbunden. Anstatt den Vertrag einfach abzulehnen, wollen wir durch eine erneute Rückweisung eine funktionierende und konsensfähige Lösung erreichen. Hierzu haben wir gemeinsam mit der FDP-glp- und der SP-Fraktion unseren Antrag von 2019 überarbeitet. Den Rückweisungsantrag mit detaillierter Begründung findet Ihr hier. Sollte die Rückweisung scheitern und der Vertrag gutgeheissen werden – was zu befürchten ist – wird es ein Ratsreferendum und somit eine Volksabstimmung geben.

Wenn die Zeit nach der Kathi-Debatte nicht schon zu weit vorgeschritten ist, werden noch vier Interpellationen behandelt – andernfalls werden diese auf den 14. November verschoben.